Wenn Industrie wegzieht, kommen Künstler, Kreative und kommt die Subkultur. Migrant*innen sind ohnehin meist schon da, weil sie in den Fabriken gearbeitet haben. Diese „Pioniere“ haben kein Geld, aber in der Regel „kulturelles Kapital“ – sie eröffnen Galerien, Ateliers, Cafés, Restaurants; sie erschaffen eine Infrastruktur, eine Lebensgefühl. Ohne es zu planen, machen sie das Viertel attraktiver für Besserverdienende und Investoren. Diese Art von Stadtentwicklung, dh wenn sozial stärkere Schichten in das Viertel ziehen, die Mieten höher gehen und Alteingesessene und die „Pioniere“ verdrängt werden, wird Gentrifizierung genannt.
Auf dieser Tour erzählen Mülheimer*innen, die als Kreative und Künstler*innen bereits lange in diesem Stadtteil leben. Sie erzählen, warum Müllheim für sie inspirierend war und ist. Und sie erzählen von ihrer Befürchtung, aus ihrem Viertel verdrängt zu werden. Ein Gentrifizierungsforscher, der zu Mülheim geforscht hat, kommt auch zu Wort.